Weltenbürger unterwegs – Die Jahreskonferenz der Club of Rome Schulen in Lübeck

10.12.2017 CJD Droyßig « zur Übersicht

Kunterbunt durchmischt sowie reich an Impulsen und Angeboten war die diesjährige Jahrestagung der Club of Rome  Schulen vom 27.-29.11.2017. Neu war für alle teilnehmenden Schüler, Lehrer und Eltern der Tagungsort – in der besonderen Atmosphäre des Europäischen Hansemuseums in Lübeck trafen sich die Vertreter 16  Bildungseinrichtungen, um sich über ihre Arbeit auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und die Planungen für die weitere Arbeit am Zweijahresthema „Schule für Weltenbürger*innen – von lokaler Partizipation zu globalen Lösungen“ voranzutreiben.

Um aber nicht nur regional, sondern auch historisch verortet zu sein, galt es zunächst, die großartige interaktive Ausstellung des Museums zu erkunden.  Damit wurden auch die geschichtlichen Besonderheiten  der Hansestädte deutlich, die über weit verzweigte Netzwerke der Kommunikation und des Handels verfügten und sich in mancherlei Hinsicht durchaus als Vorbild für die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Club of Rome  Schulen anbieten. Und diesem Prinzip  – nämlich der sinnvollen Zusammenarbeit und des produktiven Austauschs – folgten auch die kommenden beiden Tage.

Am Dienstag  gab zunächst Professor Mojib Latif, der Präsident der deutschen Gesellschaft des Club of Rome und Vorsitzender des GEOMAR Helmholtz Zentrums für Ozeanforschung Kiel, einen Impulsvortrag über „Das Klima, die Meere und das Leben“, der nicht nur bedenklich stimmte, betrachtet man die problematischen ökologischen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte, sondern auch Wege aufzeigte, wie man sich diesen Problemen konstruktiv stellen kann.  Eben diesen Ansätzen folgten auch die weiteren Referenten.  Sie überlegten, wie auf schulischer Ebene die Möglichkeit gegeben werden kann, verantwortungsvoll an der Gestaltung unserer Umwelt im Sinne der Sustainable Global Goals (SDGs) mitzuwirken. So plädierte David Packer mit seinem Ansatz der „Bewussten Politik“ dafür, über ein Bewusstsein für sich selbst ein Bewusstsein für das große Ganze zu entwickeln. Noch konkreter wurde Silke van Kempen vom Verein Lernen durch Engagement e.V., die zahlreiche Möglichkeiten aufzeigte, wie durch eine gezielte Verknüpfung von unterrichtlichen Inhalten und lokalen Kooperationspatenschaften engagiertes Handeln von Schülern ermöglicht werden kann. Besonders verwies sie mehrmals auf das erfolgreiche Projekt des CJD Droyßig „Kinder- und Umland-Akademie“ (KuULA), bei dem Schüler der 7. Klassen im Rahmen des naturwissenschaftlichen Unterrichts Experimente für Grundschüler anbieten, um so das Interesse und Verständnis für die Phänomene der Natur zu fördern.  Schließlich zeigten Felix Luft und Jonas Witzenhauser vom SV Bildungswerk, wie wichtig es ist, Schüler an demokratischen Entscheidungsprozessen im Rahmen einer Bildungseinrichtung teilhaben zu lassen. Denn nur so ist es möglich, betonten die beiden ehemaligen Abiturienten, bei jungen Menschen ein Bewusstsein für die Notwendigkeit einer sinnvollen Partizipation innerhalb einer Gesellschaft zu entwickeln.

Ausgestattet mit vielfältigen Gedanken und Ideen ging es für die Teilnehmer nun in den zweiten Teil der Tagung, in dem sie selbst aktiv werden durften. Zunächst reflektierten sie in einem World Café über die Notwendigkeit des Zweijahresthemas „„Schule für Weltenbürger*innen – von lokaler Partizipation zu globalen Lösungen“.  Davon ausgehend überlegten sie, wie sie das Thema sinnvoll in die schulische Arbeit integrieren können, um bei möglichst vielen Mitgliedern der Schulgemeinschaft ein Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit der Umwelt zu initiieren.

Besonders wertvoll war auch die Arbeit am Aktivitätskonzept der Schulen. Dabei entwickelten die Schüler, Eltern und Lehrer einer jeweiligen Schule einen Handlungsleitfaden, wie sie die Fragestellung nach den Sustainable Global Goals innerhalb der nächsten beiden Jahre in Form von Projekten, Veranstaltungen und im Rahmen des Fachunterrichts implementieren können. Deutlich wurde dabei, dass eigentlich schon viel in den Schulen läuft.  Daher ist es vor allem wichtig, auf die Zusammenhänge zwischen bewährten Formaten und Global Goals zu verweisen. 

Am letzten Tag wurde im Rahmen eines Open Space die Möglichkeit gegeben, an ganz individuellen Fragestellungen zu arbeiten. So wurde die Idee von Schulpartnerschaften innerhalb der Club of Rome Schulen diskutiert. Andere Teilnehmer überlegten, wie man einen Projekttag gestalten kann, der sich den Global Goals stellt. Auch konzeptionell wurde gefragt, wenn der Thematik nachgegangen wurde, wie sich der Club of Rome politisch verorten kann.

Den besonderen Abschluss der diesjährigen Tagung stellte die Präsentation eines kurzen Teasers vor. Ein Reporterteam, bestehend aus mehreren Schülerinnen und Schülern, hatte dazu – ausgestattet mit Kameras - die gesamte Tagung begleitet, um aus den einzelnen Aufnahmen und Fotos einen Kurzfilm zu gestalten.  Eine erste Version dieses Projektes wurde den Teilnehmern am Ende der Tagung gezeigt. Sehr deutlich dabei wurde, in welch angenehmer und konstruktiver Atmosphäre sich die Zusammenarbeit zwischen den Club of Rome Schulen gestaltete, so dass der Besuch dieser dreitägigen Veranstaltung für alle ein großer Gewinn war. Wer sich selbst einen Eindruck davon verschaffen möchte, kann dies gern auf der Homepage der Club of Rome-Schulen tun: www.club of rome schulen/org.

 

Susann Sittel-Felix, Elternvertreterin im Club of Rome Team der CJD Christophorusschule Droyßig