Schüler bei dem Finanzminister in Berlin

Am 5. Juni waren die Mitglieder der Club of Rome Gruppe und Teilnehmer des Geschichtswettbewerbes zu Gast beim Bundesfinanzminister, Herrn Doktor Schäuble.

Bedeutet Fragen haben, nicht zu wissen? Auf den ersten Blick schon, doch noch viel eher zeigt es, dass man sich mit einem Thema befasst und darüber nachgedacht hat.

Im Vorfeld existierte nur die Vorfreude auf die Hauptstadt und darauf, den Bundesfinanzminister einmal live zu sehen. So fuhren wir, ein Großteil der Club of Rome Gruppe und Teilnehmer des Geschichtswettbewerbes der Körberstiftung am 05. Juni 2013 gemeinsam mit Frau Ehrlich- Hoffmann und Frau Schneider nach Berlin, um eine Podiumsdiskussion zwischen Herrn Doktor Wolfgang Schäuble und jungen europäischen Erwachsenen zu erleben. Doch zuvor wollten wir noch einen Tag in Berlin verbringen. Nach einem Spaziergang durch das sonnige Berlin - Mitte, gingen wir zum jüdischen Museum und besuchten einen an eine Führung gekoppelten Workshop zu der derzeitigen Sonderausstellung „Die ganze Wahrheit“.  Hier wurden wir in den spielerischen Elementen und der anschließenden Führung mit verschieden Problemen und Fragen konfrontiert. Die Führung baute unser Guide, ein Israeli, ganz nach unseren vorher gestellten Fragen zum Judentum auf.  Darf man Israel kritisieren? Was bedeutet es, sich koscher zu ernähren? Warum sind die Jungen beschnitten? Auf all diese Fragen erhielten wir keine konkreten Antworten, weil es  keine einfachen Lösungen gibt. Aber - und das ist wahrscheinlich viel nachhaltiger, wir wurden zum Nachdenken angeregt.

Nach zwei Stunden Freizeit ging es für uns dann zum „Haus der Kulturen der Welt“, in dem die Debatte stattfand. Hier diskutierten junge Menschen aus  Zypern, der Slowakei und Deutschland mit dem Bundesfinanzminister Dr. W. Schäuble zum Thema: „Die Zukunft sind wir, junge Europäer“. Bei der Debatte, die auf Englisch gehalten wurde, ging es um die Zukunft und die Entwicklungschancen junger Menschen in Europa. Was tut die Regierung gegen die zu hohe Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa? Wie viel Mobilität und Flexibilität muss man mitbringen, um auf dem Arbeitsmarkt überhaupt eine Chance haben? Ist es nicht  kontraproduktiv, wenn ein wirtschaftlich schwaches Land viel Geld in die Ausbildung von angehenden Akademikern steckt und diese dann wegen besserer Löhne in das Ausland abwandern? Hat man mit einem guten Hochschulabschluss tatsächlich eine Garantie auf einen Arbeitsplatz?

Mit all diesen kritischen Fragen musste sich Herr Schäuble auseinandersetzen und versuchen, sie zu beantworten.
Auch wir haben nun im Nachhinein viele Fragen, doch genau das zeigt, dass der Tag unseren Horizont erweitert und verschiedene Denkanstöße geliefert hat.

Wir bedanken uns bei Frau Schneider und Frau Ehrlich – Hoffmann, die uns an diesem Tag begleiteten.

Nele Schneider
(Club of Rome Gruppe)