Sehnsucht nach Leben – ein Religionsprojekt der Klassenstufe 7

Welche Sehnsüchte und Wünsche treiben uns an? Mit dieser Frage hatten sich die Religionslehrer der siebten Klassen in der ersten Märzwoche auf den Weg gemacht, um mit den Schülern zentrale Fragen von sinnvoller Lebensgestaltung zu erörtern.

Dabei war eines der Anliegen, das Leben in seiner ganzen Fülle zu entdecken und zu erleben, also nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit den Sinnen und mit dem Herzen. Elemente wie gemeinsames Singen, miteinander frühstücken, thematische Spaziergänge, Buchlesungen Erfahrungsspiele, kreative Gruppenarbeiten, Erkundungen verschiedener Lebensräume bereicherten diese Projektwoche.

Thematisch standen die 5 Tage unter verschiedenen Schwerpunkten, welche die Frage nach sinnvoller Lebensgestaltung jeweils unter einem anderen Gesichtspunkt entfaltete.

Ausgehend von der Erfahrung der Schüler sind wir am Montag, nach einem gemeinsamen Gottesdienst in der Droyßiger St. Bartholomäuskirche, den Sehnsüchten und Wünschen unseres Lebens nachgegangen. Die Klasse 7b hat sich an diesem Tag auch mit der Thematik „Hören und Sinn“ beschäftigt.

Am Dienstag waren wir dem Lebensglück auf der Spur, das jeder gern festhalten möchte, das aber doch so „flüchtig“ scheint. Dass auch ein Franziskus von Assisi trotz materieller Armut höchstes Lebensglück fand, war für einige Schüler ein beeindruckendes Beispiel! Andere Schülergruppen setzten sich mit Stars und Vorbilder auseinander. Das Leben der Geschwister Scholl beeindruckte viele von uns.

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der zwischenmenschlichen Beziehungen. Partnerschaft, Liebe, Sexualität, Ehebund…. gehören zu unserer menschlichen Existenz, wie Wasser und Brot zum Leben. An diesem Tag war viel Raum für die Schüler, ihre Fragen, Ängste und Sehnsüchte loszuwerden und nach Antworten zu suchen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle für die Unterstützung durch die Ärzte und die Schüler der 9. und 10. Klassen, die sich den Fragen stellten.

Der Donnerstag stand unter dem Motto „Konflikte“ und wie man in rechter Weise mit ihnen umgeht. Als historisches Zeugnis war den Schülern der zentrale Konflikt von Martin Luther mit der katholischen Kirche gegeben. Hier konnten die Schüler nachvollziehen wie sehr sich Martin Luther mit seinem Leben und Wirken in diese Auseinandersetzung hineinbegeben hat und damit auch den Lauf der Geschichte so nachhaltig veränderte.

Nach einem gemeinsamen Frühstück am Freitag bildete der Dombesuch in Zeitz den Abschluss der Woche. Anhand der sehr spannenden Führung durch Herrn Hoffman konnten wir an der Ausgestaltung des Doms ablesen, wie  Menschen ihrem Glauben Ausdruck verleihen.

Frau Kister und Herr Graziotto haben aus dem Buch „Weiß wie Milch, rot wie Blut“ von Alessandro D’Avenia vorgelesen und daraus den Jugendlichen gute Impulse zum Thema der Woche vermitteln können.

Diese Themenwoche in der Kompaktheit und mit dem ganzheitlichen Ansatz hat sich meiner Meinung nach gelohnt und war gelungen. Der Freiraum und die besondere Atmosphäre in so einem Projekt tragen dazu bei, viele Fragen nicht nur oberflächlich anzureißen, sondern Manchem auch mal tiefer und intensiver nachzugehen.

Bernhard Schmerschneider
Religionslehrer Klasse 7d