Verlautbarung des CJD Schulstandorts Droyßig zu den aktuellen Ereignissen in der Ukraine (Stand 25.02.)

01.03.2022 CJD Droyßig « zur Übersicht

In erschütternder Weise mussten wir den Angriff Russlands auf die Ukraine wahrnehmen. Die vielen Sondersendungen in den Medien zeigen deutlich, dass es sich um ein einschneidendes Ereignis handelt, mit dem niemand in diesem Ausmaß gerechnet hat. Verantwortungsträger sind fassungslos und sich übergreifend einig, dass die kriegerische Eskalation Russlands gegenüber der Ukraine ein schnelles Ende finden muss. Dass ein solches Ereignis mit all seinen schrecklichen Wirkungen so nah an uns in Europa heranrücken konnte, ist mehr als bedrückend. Die Bilder und Nachrichten, die uns erreichen geben Anlass zu größter Sorge.

Aus unserem christlichen Glauben heraus und aus den Erfahrungen eigener deutscher Geschichte wissen wir, dass kriegerische Gewalt grundsätzlich, insbesondere aber auch zwischen Staaten, Nationen und Kulturen niemals ein geeignetes Mittel zur Konfliktbewältigung ist, sondern nur Leid und Zerstörung nach sich zieht.

Als Pädagogen müssen wir davon ausgehen, dass die aktuellen Ereignisse nicht nur an uns, sondern auch an unseren Schülerinnen und Schülern nicht spurlos vorbeigehen. Es ist klar, dass bei vielen in einer solchen Situation Fragen auftreten, Ängste entstehen und Gedanken nach der Zukunft in den Blick rücken. Gesprächsbedarfe zu erkennen und auf Emotionen einzugehen ist Teil unserer pädagogischen Kompetenz und Verantwortung, auch wenn uns diese besondere Situation durchaus vor Herausforderungen stellt. Wir können aber durch ruhiges, professionell wirkendes Auftreten mit klaren Konzepten, Fachgesprächen in einzelnen Fächern sowie durch unsere deutliche Sicht auf Gewaltlosigkeit und Verständigung eine stärkende Atmosphäre entfalten. Wir alle können etwas bewirken, wenn wir nicht schweigen, sondern unser Verlangen nach Frieden und einem friedvollen Miteinander einen Ausdruck geben – innerhalb und außerhalb unserer Schule.

Als Christen haben wir das Gebet als besondere Form der Bitte um Frieden und das Gespräch als Möglichkeit, sich mit seinen Gedanken und Emotionen mitzuteilen. Unabhängig davon können alle können durch einen symbolischen Akt, beispielsweise dem Anzünden einer Kerze, einer Minute der Stille oder auch dem Aufschreiben von Gedanken ihre Bitte nach Frieden und Verständigung zum Ausdruck bringen. Im Verlauf des Freitags haben schon viele Schülerinne und Schüler solche Friedenswünsche und Fürbitten verfasst und auf einer eigens im Foyer vorbereiteten Stellwand angebracht. Unsere Lehrkräfte unterstützen die Aktionen. 

In der Minute der Stille am Anfang der dritten Stunde am Freitag lenkten wir unsere Gedanken in Richtung der ukrainischen Bevölkerung. Neben den Gesprächen und der Aktion im Foyerbereich der Schule werden wir am Montag auch Möglichkeiten der Artikulation in der Bartholomäuskirche in Droyßig schaffen. 

Am Montag wird es in der ersten Hofpause für alle Mitarbeitende, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie in der der zweiten Mittagspause für die Klassenstufen 8-12 die Möglichkeit geben, in der Droyßiger Bartholomäuskirche Kerzen für den Frieden anzuzünden und gemeinsam ein Friedensgebet zu sprechen. Aufgeschriebene Gedanken und Bilder können mitgebracht werden. Unser Schülerrat ist gebeten, sich mit weiteren Ideen einzubringen. Unsere Religionsfachschaft koordiniert die aktuellen und weitere Aktionen.

Dr. Stefan Auerswald (Standortkoordinator/Schulleiter Gymnasium)

Susanne Jugl-Sperhake (stellv. Standortkoordinatorin/Schulleiterin Gemeinschaftsschule)