Exkursion der Abschlussklassen in das Vernichtungslager Auschwitz

18.10.2022 CJD Droyßig « zur Übersicht

Die Fahrt in die Mahn- und Gedenkstätte Auschwitz hat im Geschichtskurs der 12. Klassen unseres Gymnasiums eine lange Tradition im Rahmen der politischen Bildung. In diesem Jahr war es zum ersten Mal auch Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen der Gemeinschaftsschule möglich an dieser Fahrt teilzunehmen. Dabei profitierten sie von der jahrelangen Erfahrung der begleitenden Kollegen aus der Geschichtsfachschaft.

In kleinen Präsentationen fassten die Schülerinnen und Schüler ihre Erlebnisse und Eindrücke von der Fahrt für ihre Mitschüler zusammen. Einige haben ihre ganz persönlichen Gedanken dazu nachfolgend auch zu Papier gebracht.

 

„Ich bin sehr dankbar, dass ich mitfahren durfte, um diese Erfahrungen zu sammeln. Ich habe nicht nur schlechtes, sondern auch Gutes mitgekommen, eben nicht nur Leid und Trauer, sondern auch Hoffnung. Ich habe sehr viel an neuem Wissen gesammelt. Teilweise habe ich auch eine neue Seite von mir kennengelernt und ich wusste gar nicht, dass ich so ein Leid nachempfinden kann. Es ist einfach nur erschreckend, was dort abgelaufen ist und diese ganze Geschichte mit jedem Detail zu erfahren war keine schöne Erfahrung. Ist finde es gut, dass wir die Chance bekommen haben diese Erfahrungen zu sammeln, aber man muss sich auch bewusst sein, was man sich dort anschaut bzw. was man dort alles für Geschichten hört. Allgemein sind die Städte Oświecim und Krakau wunderschön, haben was zu bieten, ob an Geschichte oder Sehenswürdigkeiten, und sind wirklich einen Besuch wert. In der eigentlichen Gedenkstätte war es natürlich anders. Im Stammlager war es für mich sehr leicht sich das alles bildlich vorzustellen, da sehr viele Bilder aus der damaligen Zeit ausgestellt wurden, wo hingehen es in Auschwitz - Birkenau nicht ganz so schlimm war, da hauptsächlich nur noch die Ruinen vorhanden waren. Es ist einfach nur erschreckend, wenn man begreift, wie viele Menschen dort umgekommen sind.Auch die Geschichte der ehemaligen Häftlinge zu hören fand ich sehr berührend und ich muss sagen, dass das Zeitzeuginnen-Gespräch mich mit am meisten zum Nachdenken angeregt hat und diese 1 1/2 Stunden mir am meisten zu schaffen gemacht haben. Was mich auch sehr gestärkt hat waren die Gespräche abends in der Unterkunft, um auch mal zu wissen, was die anderen denken oder ob ich mit meinen Gedanken allein bin, genauso wie das Angebot sich mit den Lehrern und Mitfahrenden auszutauschen.“  (Amely Wesser, Klasse 10e)

„Auschwitz ist ein Ort der Grausamkeit, des Leidens und der Trauer. Der Ort bringt so viel mit sich. Als Besucher kann man gar nicht so richtig begreifen, was dort alles passiert ist. Die Fahrt zu den Konzentrationslagern hat uns allen bewusst gemacht, wie schlecht es den Menschen dort ergangen ist. Sehr beeindruckt hat mich zudem die Ausstellung im Klosterkeller, da man dort erkennen konnte, wie ein Überlebender das Lager empfunden und in seinen Bildern verarbeitet hat. Auch das Zeitzeugengespräch war sehr emotional und spannend. Mich hat es sehr bewegt, dass die Zeitzeugin mit einem so jungen Alter von knapp vier Jahren in das Lager gekommen ist. Ich denke jeder sollte einmal nach Auschwitz fahren, weil es zu unserer Geschichte gehört und es wichtig ist, diese weiter zu tragen, damit so etwas in Zukunft verhindert werden kann.“ (Luise Löbel, Klasse 10d)

Keiner kommt von einer Reise so zurück, wie er weggefahren ist.

 

„Nach Eindrücken aus dem KZ Buchenwald, das ich in der neunten Klasse besucht habe, und der Geschichte, die dort erzählt wurde, haben sich die Sichtweise auf den Nationalsozialismus in Deutschland bei mir verändert. Welche grausamen Taten die Nazis den Juden und der Welt angetan haben ist unfassbar, dabei wurden viel zu viele Menschen ums Leben gebracht. Meine Erwartungen an die Auschwitz-Fahrt waren sehr hoch – und wurden auch bestätigt. Nach der Besichtigung des Stammlagers I wurde mir schon sehr klar, dass hier grausame Dinge geschehen sind, diese Atmosphäre von einer Gedenkstätte und dazu ein Massengrab, das machte mir schon ein bisschen zu schaffen. Nicht nur, dass man sich beobachtet gefühlt hat, nein es war auch die Luft, in der immer noch komische Gerüche hingen. Im Außenlager Auschwitz-Birkenau sah man sehr deutlich, was wirklich stattgefunden hat, denn dort kamen die Gefangenen zur Vernichtung und Ausrottung hin. Im Krematorium wurden 4500 Menschen täglich getötet. Auf dem Gelände fühlte Ich mich selbst wie ein „Häftling“, da man sich sehr stark überwacht fühlte und die vielen Stacheldrahtzäune unheimlich waren. Daher freute ich mich, als ich auch durch Zaungestelle ohne Stacheldraht durchgehen konnte. Dass die Rote Armee noch vorrückte, bevor die Nazis ihren Ausbauplan vollenden konnten, war dann doch ein bisschen Glück. Im Stammlager I habe ich in der Kinderausstellung Gänsehaut bekommen, da dort auch Zeichnungen hingen, die die Qualen der Kinder darstellten. Mich hat die Fahrt sehr berührt, emotional und nachdenklich gemacht. Wie grausam die Menschen damals waren. Dabei nehme ich das Fazit mit, niemals so zu denken und zu handeln, wie die Menschen, die das zugelassen und mitgemacht haben. Und damit hoffe ich auch, dass ihr niemals so werdet und handelt, sondern immer hilfsbereit seid und auf eure Mitmenschen achtet.“ (Niclas Thelemann, Klasse 10d)