Die 5c zu Besuch im Kloster Wechselburg

 

Oberhalb der Zwickauer Mulde, mit Blick über die reizvolle sächsische Landschaft, befindet sich seit über 850 Jahren das Kloster Wechselburg. Seit 1993 „wieder belebt“ ist es heute Heimstätte von sechs Benediktiner-Mönchen und beliebter Anlaufpunkt insbesondere für Familien und Jugendgruppen, um sich in der klösterlichen Abgeschiedenheit mit Lebensfragen zu befassen.


Vom 15. bis 16. Mai 2012 weilte die Klasse 5c Tage im Kloster Wechselburg. Hier bot sich allen Teilnehmern eine gute Gelegenheit, um für zwei Tage in eine andere Lebenswelt einzutauchen und alternative Lebensentwürfe kennen zu lernen.


Dazu nutzten wir die Möglichkeiten vor Ort: Wir bekamen bei einer Klosterführung einen guten Einblick in die lokalen Gegebenheiten, erfuhren etwas über die Geschichte des Standortes, wandelten durch den kleinen gepflegten Klostergarten, nahmen an einer Gebetszeit in der imposanten Klosterkirche teil, konnten im Gespräch mit Bruder Ruppert viel über das Leben der Mönche heute, über ihre Gedanken und Gefühle erfahren. Spätestens hier wurde den Schülerinnen und Schülern deutlich, dass Klosterbewohner unserer Tage sehr kluge und weltoffene Menschen sind, u.a. moderne Computertechnik nutzen und gerne VW Golf fahren.


Daneben haben wir viel gemeinsam gesungen, gespielt, gelacht und miteinander geredet. Wir haben uns in einem Workshop als mittelalterliche Schreiber versucht, dabei die Karolingische Minuskel nachgeahmt und eigene Initialen gestaltet. Dies führte bei vielen zur Erkenntnis, dass Schreiben einst eine anstrengende und schweißtreibende, aber auch befriedigende und kunstvolle Angelegenheit war. In Gesprächen mit Frau Franke, in Stillezeiten, beim Vorlesen von Geschichten oder kreativen Mal- bzw. Bastelphasen konnten wir in uns hinein hören, uns selbst etwas näher kommen.

Alle Schülerinnen und Schüler haben sich auf das „Experiment“ Kloster einlassen können. Sie haben dort vielfältige Erfahrungen sammeln, ein wenig von der Faszination der klösterlichen Atmosphäre nachspüren, den streng geregelten Tagesablauf („Ora et Labora“) der Mönche erleben können. So mancher hat sein vorgefertigtes Bild über diesen besonderen Lebensort zurecht gerückt, hat mit Erfolg 48 Stunden auf jegliche moderne Medien verzichtet und war doch froh, wieder in der „weltlichen“ Welt angekommen zu sein.

A. Renker, Klassenlehrer 5c