Das erste Mal South Carolina

25.11.2017 CJD Droyßig « zur Übersicht

Als uns im Mai diesen Jahres neun Studenten der University South Carolina besuchten, um sich genauestens über nachhaltige Projekte in Sachsen Anhalt zu informieren, schien unser Besuch im Staat noch in weiter Ferne, doch schließlich ging am 16. Oktober unsere Reise los und einen Tag später kamen wir alle am Flughafen Columbia an und wurden von unseren Freunden dort in Empfang genommen. Da auch unsere Reise im Rahmen der Nachhaltigkeit gestaltet war, fragten wir gleich mal nach,  wie es denn mit Mülltrennung in den USA steht, und das Ergebnis war bescheiden. Der grundsätzliche Wille zur Trennung ist da, jedoch mussten auch wir einsehen, dass es wenig Sinn hat den Müll in der Wohnung zu trennen, wenn vor den Häusern alles wieder in einer Tonne landet.

Im Zentrum unserer Reise stand der Besuch der Universität, die in der Hauptstadt, Columbia liegt, sich aber ziemlich von deutschen Unis unterscheidet. Zwar ist laut Auskunft der Studenten der Besuch , vor allem für Studenten aus anderen US-Staaten, extrem teuer, dafür gibt es auf dem Uni Gelände die bestmögliche Versorgung für die Studenten, eine riesige Bibliothek über 7 Etagen, Ärzte, verschiedenste Sport- und Fitnessangebote und auch sonst alles, was das Studentenherz begehrt. Doch auch die Gebäude der Universität sind modern und nachhaltig gestaltet, wie etwa die Darla Moore Business School oder das Green Quad Haus, in dem Studenten wohnen sowie lernen können (mehr Informationen dazu sind auf Plakaten im Schulhaus ausgestellt). Die Studenten traten gerne mit uns in Kontakt und wir hatten interessante Konversationen sowie einige von Studenten geführte Touren über den Campus und durch Columbia. Viele waren sehr lehrreich, sowohl kulturell als auch unter nachhaltigen Aspekten, wie etwa der Besuch einer Farm, welche ungenutztes Land innerhalb der Stadt zur Anbaufläche für Bioprodukte nutzt. Ein Highlight für uns war das Universitäts-eigene Football Stadion, mit Platz für 89 000 Menschen sowie der Besuch eines Football Spiels, was wir jedem nur empfehlen können - ob man jetzt Football mag oder nicht.  
Auch hatten wir an zwei Tagen die Gelegenheit die Richland Northeast Highschool zu besuchen, was für uns als Schüler eine spannende Erfahrung war. Zunächst einmal machte die Schule auf uns den starken Eindruck eines Gefängnisses, was wohl an der Fensterlosigkeit einiger Räume sowie den hohen Sicherheitsbestimmungen liegt. Wir haben jedoch auch schnell festgestellt, dass sich der Unterricht von dem an deutschen Schulen doch gar nicht so stark unterscheidet, lediglich die Klassen waren kleiner, was die Lernatmosphäre deutlich verbesserte und auch uns mehr Gelegenheiten gab, mit den Schülern in Kontakt zu treten. Auch haben einige von uns sich an das Schulessen gewagt, was laut Angaben aller vorher Befragten extrem schlecht sein sollte, bei uns allerdings einen positiven Eindruck hinterließ und viel gesünder war als der große Rest der amerikanischen Speisekarte. Einen wesentlichen Unterschied zu Deutschland gibt es dann aber im Schulsystem, welches für alle Schüler die gleiche Schule zur Verfügung stellt, ohne die Aufteilung in Gymnasium, Haupt-, Real-, und Sekundarschule. Dies sorgt für wesentlich höhere Leistungsunterschiede innerhalb der Klasse als bei uns, jedoch wird man immer versetzt, egal was man für Bewertungen erzielt hat und bekommt am Ende auch immer einen Abschluss.
Desweiteren standen noch Ausflüge zur wunderschönen Küstenstadt Charleston und dem Atlantikstrand, dem Zoo von Columbia, in den Congaree National Park sowie verschieden Aktivitäten innerhalb von Columbia an. Wir durften auch die viertägigen Herbstferien der Studenten miterleben, die die meisten von uns mit unseren Gastgebern und deren Familien verbrachten.

Auch kamen wir in den Genuss das amerikanische Halloween Fest miterleben zu dürfen, dessen Zelebrierung schon eine Woche vorher beginnt und durch verschiedene Kostüme sowohl auf den vielen privaten Feiern als auch in der Öffentlichkeit und in der Uni ausgeführt wird. Dabei gilt: je abgefahrener desto besser. Auch sehr gewöhnungsbedürftig ist das amerikanische Essen. Allgemein können wir sagen dass es wesentlich ungesünder und fettiger als das Deutsche essen ist und mehr Chemikalien enthält. Wir konnten trotzdem feststellen dass es auch in Amerika schmeckt, wenn auch teilweise auf andere Art und Weise. Es gibt viele kleine, private Restaurants bei denen man schnell und günstig Essen erwerben kann, welches meistens sogar qualitativ hochwertiger ist als Fastfood von den großen Ketten. Auch die Getränke in Amerika sind anders, zunächst einmal enthält das Leitungswasser mehr Chlor als ein durchschnittliches Deutsches Schwimmbad und es gibt Getränke wie "Gatorade", die so viel Chemie enthalten, dass sie auf dem europäischen Markt nicht zugelassen sind. Auch wird im Restaurant das Getränk nachgefüllt, ohne dass man dafür bezahlen muss, in den meisten Restaurants sind sogar die Getränke völlig kostenlos.
Alles in allem hatten wir zwei tolle Wochen in den USA, die auch unserem Englisch gut getan haben. Wir haben viel gelernt und können die Reise auf jeden Fall weiter empfehlen!

Von Leonie Fuhrmann, Michelle Ludwig und Arthur Götz